3 Gedanken zu „Theo Taverne 26.05.18“

  1. Ein Zufälliger Zufall, der den Gänsegustel und Anka, die Schankmaid seiner ehemaligen Stammtaverne wieder zusammenführte. Ach, was waren das für Zeiten, als sie ihm wegen Zechprellerei regelmäßig hinausgeworfen hatte. Wobei es sich ja nie um willentliche Zechprellerei handelte, nur war der Geldbeutel einfach stets schneller leer als der Krug. Doch diese Zeiten sollten nun vorbei sein. Begeistert hörte sich der Gänsegustel die abenteuerlichen Berichte seiner Bekannnten und deren Begleiter an. Wahre Helden, diese Mauerwächter. Und nun ist er einer von ihnen, ein Stück Elite, einer mit so einer gelben Uniform, eine Respektsperson. Und wie schnell das ging, ein Papier kurz von Weibel Belvien, aufgesetzt, ein Zeichen drunter gesetzt, schon war man dabei. Mitglied der Mauerwache im Bereich Versorgung – wie elitär das klang. Einen Vorschuss gab’s auch und sogar um die Schulden in den Tavernen wurde sich gekümmert. Einen Haken hatte die Sache, er musste fortan alle zukünftigen Schulden brav begleichen. Man kann halt nie alles haben. Und von einem weiteren Haken berichtete der Borstelklaus und von noch einem der Schweinesepp und, und, und … Ach, mit Argumenten kann man immer kommen. Gänsegustel war an diesem Tag Elite, was stört es da den Mond, wenn ihn die Hunde anbellen ….

  2. Obwohl die Taverne zum verfluchten Krug nun weit weg ist, lockt sie immer noch allerlei Volk an. Das liegt wohl auch daran, dass Händler mit unterschiedlichen Waren dort sind. Unter anderem erschien ein großer Mann genannt Tarcil mit einer kleinen Waldelfe, deren Name Emlyn lautete. Sie brachten einen leckeren Met mit, der überhaupt nicht zu Kopfe stieg. Ein anderes Getränk aus ihrem Vorrat dafür schon sehr. Andere Händler wollten Gewürze, Kräuter, Metalle und weiteres an den Mann und die Frau bringen. Mutter Moll hatte mir gestattet, ein wenig von dem Kloster eigenen Holunderblütenrum mitzunehmen, der immer für viel Freude sorgt. Der Gewürz- und Metall-Händler war sehr erpicht darauf, gleiche mehrere Fässer davon zu erwerben. Er machte ein langes Gesicht, als ich ihm erklären musste, das der Rum nicht für den Handel ist, ich aber gerne Mutter Moll seine Vorschläge und Wünsche unterbreiten würde.
    Mit einem Krug des berühmten Zottelbräus in der Hand gesellten sich auch Ekarius und Henna zu Anka und mir an den Tisch. Henna war sichtlich nicht wohl in seiner Haut, er wusste wohl, dass Ekarius nicht glücklich war über den Ausgang der Expedition, an der er selbst nicht hatte teilnehmen können. Auch Anka zitterte ein wenig vor Ekarius Zorn. Ich hörte ein wenig zu und glaube, das Ekarius am wütesten darüber war, das Bruder Decius, der sich wohl die Führung der Expedition genommen hatte, mehr dem Bier zusprach, als sich zu kümmern.
    Irritiert war ich nur über das Ding namens „Handelsembargo“ gegen Champa. Was das ist, muss mir noch mal jemand erklären.
    Na ja, wie auch immer, Pipa sprach mich an, wegen eines Problems mit ihrer Hand, ich versprach ihr mich darum zu kümmern und Stillschweigen zu bewahren, vor allem gegenüber Amateras und Artemis. Hoffentlich gelingt mir das auch, die beiden haben so eine Art, alles, was sie wissen wollen, aus einem heraus zu blicken. Allerdings…wovon sie gar nichts wissen, das führt auch nicht zu diesen Blicken.
    Vorher nahm Ekarius mich jedoch beiseite. Es hatte ja vor zwei Sommern so eine Situation gegeben, die beinahe Ekarius’ Leben gekostet hatte. Amateras und Artemis hatte ihm und Henna wohl im letzten Frühwinter geholfen, die Situation mehr oder weniger zu bereinigen, was allerdings auch zu bösen Nebenwirkungen führen kann. Ekarius weihte mich als einzigen Person, die nicht anwesend war, in die Problematik ein, was dazu führt, das ich in Zukunft immer ein Auge auf den Weibel haben werde. Immer wieder betonte Ekarius, dass ganz besonders der Baron nichts davon erfahren dürfe.
    Wir hatten gerade die private Natur des Gesprächs beendet, als ein junger Mann an uns herantrat, er suchte mich, sein Kapitän wolle mit mir sprechen. Auch die Kapitänin suchte das Gespräch unter vier Augen, da sie an Schlaflosigkeit aufgrund von wiederkehrenden Alpträumen leidet. Sie wollte ein Schlafmittel, doch das was ich einsetze, um Patienten ruhig zu stellen, wäre nicht gut für sie. Ich versprach jedoch ein leichtes Schlafmittel zusammenzustellen, wenn ich wieder im Hospiz bin und arbeite auch aktuell daran. Mehr Sorgen macht mir aber, dass sie die Schmerzmittel, die ich ihr für ihr Knie überließ, schon an dem Abend eingenommen hatte. Kein gutes Zeichen.
    Danach wollte ich mich endlich Pipas Hand widmen, sie hatte gerade ein Schmerzmittel eingenommen, als draußen Gebrüll und Gefuchtel losging. Also musste Pipa warten, während ich mich daran machte, einige Verletzte zu versorgen. Einen konnte ich gerade noch vor unsachgemäßer Behandlung retten. Das die Leute aber auch immer glauben, es wäre in Ordnung, eine Wunde einfach zu verbinden….
    Na ja, aufgrund einer kleinen Verletzung meiner eigenen Hand im Hospiz zog ich Anka und Emlym heran, um die Wunden zu nähen. Anka musste unter meiner Anweisung sogar Hennas Halswunde selbst versorgen. Zum Glück kennt Henna sich mittlerweile ein bisschen in meinem Koffer aus und konnte Anka sagen, was er brauchte.
    Danach kehrte wieder Ruhe ein, und ich konnte endlich Pipas Hand versorgen, die nicht genäht werden musste, sondern nur viel Pflege benötigt. Ich denke, das wird Pipa schon machen, sie weiß ja, was ansonsten mit ihrer Hand geschieht.
    So klang der warme Abend bei einigen fröhlichen Runden aus, bei dem wir auch ein neues Spiel von Freya ausprobierten, das sie mir geschenkt hatte. Selbst der grimmige Ashrak schaute interessiert zu, wie ich erst gegen Freya und dann gegen den Gänsegustl spielte, neue Spiele sind für wohl für jeden interessant. Es machte auf jeden fall Spaß und wird mich in Zukunft wohl des Öfteren begleiten denke ich.

  3. Brief der Schankmaid Anka an den Galgenpeter

    Mein lieber Freund Peter,
    Wo bist du?

    Ich bin vor kurzem wieder mit einem Schiff auf Westfora gelandet und in der Taverne in Theotmund eingekehrt. Erinnerst du dich? Dort haben wir einmal einen ganzen Abend lang gewürfelt und ich habe stets gewonnen. Das war ein feiner Abend! Ich hatte gehofft dich dort wieder zu sehen, doch ich traf nur einen anderen Bekannten, der mir von dir berichtete. Der Gänsegustl, oder auch Wurschtl genannt hat gehört, dass es dir nicht gut gehe? Ich mache mir Sorgen! Was ist denn geschehen? Bist du krank geworden? Oder wieder zu viel mit einem Schiff umher gefahren? oder hast du dich sogar mit jemandem angelegt? Das passt doch gar nicht zu dir…

    Der Abend war seltsam ruhig so ohne dich. Zwar gab es ausgesuchte Getränke – Heilerin Elder hat überaus schmackhaften Holunderblüten-Rum mitgebracht und es gab eine plötzliche Keilerei zwischen der Zahlen-Räuber-Wandermannschaft, bei der niemand weiß, wer das ist und der Crew von Kapitana Ava. Ich habe nicht begriffen, worum es dabei ging, aber es gab ein paar Verletzte.
    Mich betrübt, dass ich nicht der Botengilde beigetreten bin. Sonst hätte der eine Bote – ich vergaß seinen Namen – dir sicherlich diesen Brief schneller übersenden können. Es gab auch noch andere Gilden dort. Aber die helfen mir jetzt auch nicht weiter…

    In einigen Tagen bin ich wieder auf der kleinen Insel. Ich bin schon gespannt, was dort geschehen wird. Das ist doch sicher wieder eine Exkursion, die dir liegen mag. Ob ich dich dort treffen werde? Wenn nicht, dann werde ich dir schreiben und davon berichten, ja?

    Bitte schreibe mir zurück! Wir hatten doch große Pläne für Trum und ich hatte gehofft, schon bald mal wieder gegen dich spielen und gewinnen zu können.
    Mit den besten Gedanken und Grüßen sende ich diesen Brief ab.

    Anka

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