Pyramidenbau zu Champa?

Nachdem Gerüchte bekannt werden, dass der Ignisorden aus Escadon das angestrebte Abkommen mit Champa aufkündigt, sieht Bruder Lammfromm in seiner Zelle einer düsteren Karriere entgegen. Dabei war er auf so gutem Wege. Wie würde der Baron, das Sonnenoberhaupt der Kirche reagieren? Würde er das Scheitern ihm, dem strebsamen Bruder zuordnen? Jeder weiß doch, dass ihn keine Schuld trifft, aber hat sich der Baron nicht abgeschottet und wird dieses Wissens vielleicht nicht kundig?

Einiges Grübeln vergeht, bis Lammfromm zu Tinte und Papier greift und einen Brief an den Baron aufgibt. Es muss doch einen Weg existieren, sich für den Baron unersätzlich zu machen.

An seine hochlöbliche Heiligkeit, den Herren von Champa und Hirte aller Sonnengläubigen Trums,

es ist mir, Eurem untertänigen Diener am Lichte, Bruder Lammfromm, eine große Freude, Euch mitteilig zu sein, dass ich in erwartungsvoller Arbeit zur Papierbringung Eures Stammbaumes gewercke. Denn es scheint gewichtig in Zeiten der Krise, euch fremden Kräften legitim auszuweisen. Nicht alle Sonnengläubigen in Trum sind so glaubensstabil wie jene unserer unmittelbaren Heimat. Oft können sie nicht verschließen ihr Ohr vom Geflüster der Ceriden, die da sagen, ihr Oberhaupt sei eingesetzt von dem Eynen, doch wer setzte den Baron ein, die Sonne?

So bin ich guter Dinge, Nachweis zu erbringen, dass Euer Stammbaum zugegen ist mit dem Stammbaum ein bis mehrerer Heiliger und zurückgeführt werden kann auf heilige Bestimmung im Gewebe der Sonnenfäden. nicht ab lasse ich vom Forschen in den Bibliotheken zum Beweise meiner Theorie. Sodann dies ist einmal gut getan, wird verkündbar schwarz auf gilb, dass Euer Geschlecht zurückreicht bis zum Anbeginn einer Zeit.

Vermerke, bis dahin reichten unsere Schriften nimmermehr zurück entkräftige ich hiermit, dass ich und nur ich in der Lage bin, über mathematisches Formelspiel zu explorieren und über Schätzformeln den Nachweis erbringen kann dort, wo uns Literatur fehlt.

Und wisset auch noch, was ich herausgefunden glaube zu haben – doch Forschung betreibe ich noch voran: Die Sonnenscheibe ist in Tatsächlichkeit eine Scheibe, ein großer Spiegel, welcher den Glanz Champas über die ganze Welt reflektiert. Beweise werde ich liefern.

Und zu guter letzt sei mir noch ein Ausblick vergönnt eure Aufmerksamkeit zu strapazieren. In alten Schriften in fernen Ländern, die ich bepilgerte, fand ich eine Theorie, nach der ein göttlich legitimierter Herrscher nach seinem Tode zur Sonne aufsteigen könne, um von dort aus die Geschicke der Welt zu lenken. Dazu sei es lediglich notwendig, den Herrscher nach dessen letztem Atemzug in einen Sarkophag zu legen und drum herum eine 450 Schritt hohe Pyramide zu bauen. Natürlich unter passender Konstellation der Gestirne und Ausrichtung zu den Himmelsseiten. Vielleicht wäre dies für Euch wegen eurer heiligen Herkunft ebenfalls mehr als angemessen. Auch hierzu forsche ich und nur ich.

Mit sonnigem Gruße möge die Fackel des Himmels über euch scheinen auf all euren Pfaden.

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