Ekarius kleine Zwischenreise

Auf dem Rückweg von der Taverneneröffnung, kurz nachdem die Gruppe die Grenzen der Kaufmannslande hinter sich gelassen hatte, ließ Ekarius die Gruppe Halt machen und wies Henna an, die Gruppe nach einer Pause auf schnellstem Wege nach Siebenhöfen zu bringen. Er selber nutze die kurze Pause aus, um sich seine Rüstung anzuziehen und von der Reisegruppe zu verabschieden; dabei gab er keine Richtung und kein Ziel seiner Reise an.

Seine Reise ging erst einmal in süd/östliche Richtung, danach schlug er einen kleinen Haken in Richtung Norden ein, in Höhe von Kuhfürst. Er machte wenig Pausen und trieb sein Pferd zur Eile an.

Seine Gedanken schweiften immer wieder zu seinem Auftrag ab, aber er konnte sich nicht wirklich konzentrieren, zu viele Ereignisse hattes es auf der Taverne gegeben, viel zu viele für seinen Geschmack. Vor allem das „Geschenk“ von Bruder Lammfrom machte ihm zu schaffen. Natürlich hatte er einen Auftrag und er war auch ziemlich im Zeitverzug und sein Vorhaben würde ihn zusätzlich mindestens zwei Tage kosten, aber es war für den Auftrag, für ihn selber und schlussendlich auch für den Baron zu gefährlich, sich nicht um das Problem mit dem Sonnenstein zu kümmern. Wer weiß schon, ob es eine List des Ordens war, einen Anschlag oder Spionage zu betreiben. Immer wieder fragte er sich, ob er den Stein nicht Henna mitgeben hätte sollen, damit sich dieser darum kümmerte…. Nein, damit hätte er die ganze Gruppe gefährdet…….

Gegen Mittag erreichte er ein kleines Kloster, etwas nördlich von Kuhfürst. Er überlegte kurz und ritt dann zielstrebig darauf zu.

Er bat um ein Zimmer für die Nacht und um ein Gespräch mit einem Priester in den Abendstunden. Nach einem spartanischen Abendessen und einer kurzen Pause, klopfte ein alter Priester an seiner Kammer. Gemeinsam zogen sich beide in eines der Turmzimmer zurück.

Ekarius zeigte dem Priester den Sonnenstein und bat darum, dass sich der Priester ein Bild über den Stein und eventuelle klerikale oder sonstige Auffälligkeiten machte. Der Priester murmelte stundenlang irgendein Zeugs, was Ekarius nicht verstand. Die Nacht war schon hereingebrochen als der Priester Ekarius ernst ansah und ihm das Ergebniss mitteilte. Dies schien ihm gar nicht zu gefallen, denn er schaute den Priester böse an und fragte nur, ob er wirklich nicht mehr sagen könne. Der Priester verneinte dieses. Ekarius bedankte sich und begleitete den Priester zum Nachtgebet. Kurz darauf zog er sich dann in seine Kammer zurück. Es legte sich absolute Stille über das Kloster. Ekarius lag noch eine lange Zeit wach in seinem Bett, wenn man das so nennen kann, und grübelte vor sich. Seine Probleme hatten sich gerade vermehrt. ……..

Ekarius erwachte am frühen Morgen durch laute Schreie und hektisches Treiben in den Gängen des Kloster. Er begab sich zur Quelle der Aufregung. In der Vorratskammer im Keller des Klosters lag ein Priester, begraben unter einem Vorratsregal und dessen Inhalt, tot auf dem Boden. Ekarius erkannte den Priester, mit dem er gestern gesprochen hatte. Er half den Mönchen, den Leichnam unter dem Regal herzuziehen und aus dem Keller zu bringen. Unauffällig prüfte Ekarius dabei, ob der Mann auch wirklich tot war. Das Kloster war in Trauer, zwar schienen die Mönche nun zu wissen, wer sich heimlich Nachts an den Vorräten bediente, aber alle waren sich einig, dass der Tod eine doch sehr harte Strafe der Götter für eine solche Sünde sei. Ekarius entschied sich in Anerkennung des Priesters, seiner Beisetzung beizuwohnen, bevor er sich wieder auf den Weg machte. Er erhielt von den Mönchen noch etwas Verpflegung und ließ dann das Kloster hinter sich.

Zufrieden schaute er noch einmal zurück und seine Mundwinkel zuckten zu einem kurzen Lächeln und er murmelte ein kurzes „Es tut mir Leid, du alter Narr. Du hättest mir nicht drohen sollen, deine Erkenntnisse aller Welt erzählen zu wollen. Möge der Eyne mir verzeihen und dich mit offenen Armen empfangen.“ Dann schüttelte er den Kopf und ritt in Richtung Wiestal weiter. Nun hatte er zwar neue Probleme, um die würde er sich aber nach seinem nächsten Auftrag kümmern, der diese eventuell schneller und für immer regeln würde. Zumindest wenn der Eyne ihm sein Handeln sehr krumm nehmen würde.

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